Studio für blinde·Fotografen in Schöneberg

Schöneberg – Gerald Pirner (65) ist blind und Foto­graf. Bilder erschaffen. oh­ne etwas zu sehen? Das ist kein Widerspruch.

Genau das können blinde Menschen seit 2018 in einem Fotostudio umsetzen. Die Idee kam dem Initiator Karsten Hein von der Werkstatt für interkul­ turelle Medienarbeit (WIM), nachdem er vor rund zehn Jah­ren angefangen hatte, mit Blinden in Workshops zu arbeiten. Gerald Pirner, der durch ei­ne Degeneration der Netzhaut 1989 erblindete, porträtiert gerne Menschen. Er kommt mit seiner Assistenz Heidi Pren­ner seit mehreren Jahren re­gelmäßig in das Fotostudio.

,,Es hilft mir, in meiner eige­nen Wahrnehmung weiterzu­kommen“, sagt er. Seit über 40 Jahren lebt er in der Haupt­stadt. Durch die Fotografie könne der Essayist seinen inneren Bildern einen Ausdruck verlei­hen und wolle sehenden Men­schen zeigen, wie Blinde die Welt wahrnehmen.

Ab Anfang Januar sind laut Karsten Hein bis Juni wechseln­ de Ausstellungen in zwei gro­ßen Schaukästen im U-Bahnhof Kleistpark in Schöneberg ge­plant. Dort sollen Fotografien von Pirner gezeigt werden. In­fos unter wim-berlin.de.(dpa)